In der Nacht hatte es noch auf ca. 2500m herabgeschneit, also wählten wir als Eingehtour eine eher kurze, leichte Tour. Auf Anraten unseres Wirtes gingen wir zum Ausgangspunkt unserer Tour am Zufrittstauseee zu Fuss hinunter (statt mit dem Auto zu fahren) und bestiegen von hier aus das Ebene Jöchl, einen schönen Aussichtspunkt über dem Martelltal. Oben war zwar etwas Schnee, es gab jedoch keine nennenswerten Behinderungen.Am Rückweg kehrten wir dann am Zufrittstausee ein und fuhren schlussendlich mit dem Wanderbus wieder zu unserer Unterkunft hinauf.
Nachdem wir vor 2 Jahren die Hintere Schöntaufspitze von Sulden aus bei Nebel bestiegen und keine Aussicht hatten, wollten wir dieses Jahr die Aussicht nachholen. Der Anstieg aus dem Martelltal ist zwar länger, jedoch wesentlich schöner. Doch bereits beim Aufstieg zum Madritschjoch gab es Schnee, es war jedoch bereits gespurt. Hätten wir nicht bereits den Aufstieg auf den Gipfel gekannt, hätten wir uns vielleicht von dem vielen Schnee an der Schlüsselstelle abschrecken lassen. Da die Schlüsselstelle jedoch nur wenige Meter betrug, gelangten wir wohlbehalten am Gipfel an und konnten endlich die Aussicht auf das Dreigestirn Ortler, Zebru und Königsspitze geniessen. Am Rückweg statteten wir der Zufallhütte einen Besuch ab und besichtigten noch die neu errichteten Aussichtspunkte der Plimaschlucht, die wirklich sehenswert sind.
Da dieser Tag nicht so besonders schön angesagt war, machten wir eine eher kürzere Tour direkt vom Enzianhaus aus. Beim Anstieg nieselte es noch immer wieder, am Gipfel empfing uns jedoch bereits die Sonne, sodass wir die Aussicht auf die Veneziaspitzen, die Zufallspitzen und den Cevedale geniessen konnten, auch unser gestriges Ziel, die Hintere Schötaufspitze konnten wir sehen. Der Abstieg erfolgte über die Martell- und Zufallhütte.
Ein weiterer markanter Berg im Martelltal war unser nächstes Ziel. Ausgangspunkt ist der Stallwieshof oberhalb von Martell. Die Anfahrt ist recht abenteuerlich, zuerst ca. 400 Hm vom Enzianhaus auf steiler, kurvenreicher und tlw. schmaler Strasse hinunter nach Martell und dann wieder ca. 400 Hm wieder auf steiler, schmaler Strasse hinauf zum Stallwieshof.Der Weg führte zuerst durch Wald, dann über Almen und zum Schluss recht steil über steinige Almwiesen hinauf, wo auch das Schludertal einmündet. Ab hier hatten wir wieder Schnee und da vor uns noch niemand gegangen war, mussten wir den Weg suchen und auch spuren. Es ging über Blockgestein (im Trockenen zwar nicht schwierig, bei Schnee doch recht anspruchsvoll) auf den Gipfel. Auch von hier hatten wir eine schöne Aussicht auf den gesamten Vinschgau.
Noch etwas müde vom letzten Tag wählten wir wieder einen leichteren und kürzeren Gipfel. Die Kalvenwand war endlich ohne Schnee zu besteigen, ein recht schöner Aussichtsberg, der leicht über Grashänge zu erklimmen ist. Der Abstieg erfolgte über das Pederköpfl, auf das wir fast eben queren konnten. Am Rückweg kehrten wir dann auf der Lyfialm ein und genehmigten uns einen ausgezeichneten Südtiroler Apfelstrudel.
Nachdem wir in 5 Tagen 5 Gipfel mit jeweils zw. 1000 und 1400 Hm bestiegen hatten, waren alle bereits etwas müde und wollten eine eher geruhsame, aussichtsreiche Wanderung. So fuhren wir mit dem Bus nach Martell hinunter, gingen die ca. 400 Hm zum Stallwieshof, wo wir auf einen Kaffee einkehrten und anschliessend in einem ständigen Auf und Ab weiter zur Lyfialm um dort nochmals den Südtilorer Apfelstrudel zu geniessen. Als wir in unserer Unterkunft ankamen, stellten wir mit Erstaunen fest, dass diese gemütliche Wanderung doch wieder über etwas mehr als 1000Hm führte.